Mögliche Nachteile
Die Hormonspirale wird allgemein sehr gut vertragen. Für die sehr zuverlässige Verhütung ist nur eine geringe Hormonmenge nötig. Die Dosierung ist geringer als z.B. bei Pille oder 3-Monats-Spritze, da sie direkt in der Gebärmutter wirkt.
In der Anpassungsphase, den ersten 3 – 6 Monaten nach dem Einlegen der Hormonspirale Mirena®, können manchmal Nebenwirkungen, wie z.B. leichte Unterbauchschmerzen, Kopfschmerzen, Brustspannen, Übelkeit, Akne oder Stimmungsschwankungen, auftreten. Diese Symptome nehmen nach der Anpassungsphase deutlich ab. In der folgenden Tabelle ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen angegeben, in den ersten Monaten (Anpassungsphase) und danach.
(Quelle: Andersson K, Odlind V, Rybo G. Contraception 49: 56-72, 1994)
Von 100 Frauen mit Hormonspirale Mirena®, haben nach der Anpassungsphase:
- 2 Frauen Bauchschmerzen – 98 Frauen haben keine Unterbauchschmerzen.
- 1-2 Frauen Kopfschmerzen – 98-99 Frauen haben keine Kopfschmerzen.
- 1 Frau Stimmungsschwankungen – 99 Frauen haben keine Stimmungsschwankungen.
- 1-2 Frauen Akne 98-99 Frauen haben keine Akne.
Da die Hormonspirale vorwiegend lokal in der Gebärmutter wirkt, haben Frauen auch weiterhin einen Eisprung und es bleibt auch der Zyklus mit seinen Schwankungen erhalten. Bei Frauen, die vor dem Einlegen von Mirena® unter zyklischen Stimmungsschwankungen gelitten haben, wird die Hormonspirale daran wenig ändern. Die Symptome von Stimmungsschwankungen können insbesondere dann auftreten, wenn zuvor eine Pille eingenommen wurde, die diesen zyklischen Schwankungen – z.B. dem prämenstruellen Syndrom – entgegenwirkt hat. In vielen Fällen aber hat die Lebenssituation von Frauen mehr Einfluss auf die Psyche als das hormonelle Verhütungsmittel. Faktoren wie Stress, Doppel- und Dreifachbelastungen, Partnerschaftsprobleme, ungelöste Konflikte usw. beeinflussen das persönliche Wohlbefinden. Selten ist die Hormonspirale alleine der Auslöser für ein emotionales Ungleichgewicht.
Wenn Sie bereits vor dem Einlegen einer Hormonspirale Hautprobleme hatten, müssen Sie wahrscheinlich auch unter Mirena® damit rechnen. Wenn Sie vor der Hormonspirale eine Pille genommen haben, die sich positiv auf die Haut auswirkt, sollten Sie beachten, dass die Hormonspirale kein Östrogen enthält und deshalb eine hautverbessernde Wirkung nicht zu erwarten ist.
Die Häufigkeit von Eierstockzysten hängt von der verwendeten Diagnosemethode ab. Im Rahmen klinischer Studien wurden vergrößerte Follikel bei 12% der Mirena® – Anwenderinnen festgestellt. Die meisten Follikel sind harmlos, verursachen keine Beschwerden und bilden sich üblicherweise alleine zurück.
Komplikationen mit der Hormonspirale sind selten. Treten Schmerzen auf, so kann es sein, dass die Hormonspirale nicht korrekt liegt. Unerwartet starke Menstruationen oder Schmerzen im Bauch können Anzeichen für eine sehr selten auftretende Eileiterschwangerschaft (das Wachstum eines befruchteten Eis außerhalb der Gebärmutter) bzw. für eine Verletzung der Gebärmutter sein. Studien zeigen, dass bei 10.000 Frauen, die die Hormonspirale über 1 Jahr angewandt haben, 2 Eileiterschwangerschaften aufgetreten sind. Das ist genauso selten wie bei Frauen, die sterilisiert sind.